Photo walk to the field station / Abhörstation Teufelsberg

Photo walk to the field station / Abhörstation Teufelsberg

Auf Instagram beobachtete ich zunehmend den Trend des „urbexen„, wo Leute sogenannte „lost“ bzw. „abandonedplaces aufsuchten und dabei super tolle Bilder entstanden. Besonders die Heilstätten in Beelitz sind aktuell sehr beliebt. Ich fand den Teufelsberg mit seiner Abhöranlage aber viel spannender. Noch vor einigen Jahren konnte man ohne Probleme auf das Gelände, mittlerweile ist es abgesperrt und man kommt nur noch im Rahmen von Führungen dort rauf. Im Internet stieß ich dann auf den Veranstalter go2know. Ich buchte die allerletzte Führung des Jahres am letzten November Wochenende (Kosten: 30 Euro p.P.).

Natürlich war dieses Wochenende, das erste richtig kalte Winterwochenende in Berlin. Ich rüstete mich mit Strumpfhose unter der Hose, meinen tollen neuen Timberland Boots, Winterjacke, Mütze & Co. und hoffte so der Kälte 3 Stunden zu trotzen.

Der Treff war am Fuße des Teufelsberg. Die Gruppe von ca. 10 Leute lief geschlossen los. Bis oben hin hatte der go2know-Guide noch nicht viel erzählt und ich hoffte, das würde sich noch ändern. Am Eingangstor sah ich, dass man anscheinend auch ohne einen Veranstalter hier noch reinkommen würde und zwar für 15 Euro. Welche Modalitäten dafür gelten, habe ich da leider nicht rausbekommen.

Der Guide zeigte uns ganz grob das Gelände, erzählte wenig neues und war auch sonst kein besonders mitreißender Zeitgenosse. Bei der Stätte kann man echt viel mehr draus machen. Schon alleine die Entstehung des „Berges“ und was sich darunter befindet (die nie fertig gestellte Wehrtechnische Fakultät der Nazis) ist so wahnsinnig spannend… wie mir zum Glück später das Internet berichtete.

Der Teufelsberg ist die höchste Erhebung Berlins. Damit erklärt sich auch der tolle Blick über die Hauptstadt, insbesondere wenn man die riesigen Abhör-Ballons besteigt. Ende November, bei eisigem Wind bietet sich eine ganz besondere, fast schon ehrfürchtige Stimmung und Kulisse hier oben. Die Ballons sind mittlerweile an viel Stellen kaputt und Stofffetzen hängen herunter. Bei dem Wind sieht das natürlich ganz nett auf Fotos aus. Aber man friert auch einfach mal wie bekloppt und jedes Foto mehr tut richtig weh. Aus -1°C  werden dann gefühlt -14°C und drei Stunden werden eindeutig zu lang.

Das Gelände ist ein Traum für viele Grafitti-Künstler. Wirklich überall findet man tolle Kunstwerke und in dem Moment wird mir klar, dass diese lost places etwas gutes sind, dass sie Raum für Kreativität bieten und in unserer Gesellschaft, wo alles immer einen Nutzen haben muss, Raritäten sind. Bedenklich ist dann wiederum nur, dass damit mittlerweile auch wieder nur Geld gemacht wird.

Der Teufelsberg ist für mich ein besonderer Ort. Mitten im Grunewald, was sich für mich immer überhaupt nicht mehr wie Berlin anfühlt und doch liegt da Berlin einem zu Füßen. Das ist cool.

Einen Sonnenuntergang an einem lauen Sommerabend stelle ich mir hier oben wunderschön vor.

DoreeMe
Doreen
hello@kleppiberlin.de

Hey, my name is Doreen Klepzig. I am living in Berlin and working in the field of health care policy. In my leisure time I love to experience as much as possible of Berlin life and lifestyle. I ♥ travelling, sports, fashion, photography, good food and to write about this in my blog. Feel free to contact me: hello@kleppiberlin.de

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